Diagnose Schlafapnoe


Bestätigt sich bei der Auswertung der Polysomnografie der Verdacht auf Schlafapnoe, wird Sie der Facharzt über die entsprechenden Therapiemöglichkeiten aufklären. Das Ziel der Schlafapnoe-Therapie ist es, die nächtlichen Atemstillstände zu beseitigen und damit die gesunde Schlafstruktur wieder herzustellen. Grundsätzlich kommen verschiedene Maßnahmen in Frage:

Allgemeine Maßnahmen
Diese Maßnahmen helfen Ihnen, die vermeidbaren Risiken schlafbezogener Atmungsstörungen zu beseitigen oder zumindest deutlich zu reduzieren.

Hierzu gehören:

Gewichtsreduktion
Einhalten der Schlafhygiene
Reduktion des Alkohol- und Nikotinkonsums
Absetzen von Medikamenten, die die Atmungsfunktion im Schlaf verschlechtern (z. B.Beruhigungs- und/oder Schlafmittel)
Meiden von Kaffee/Tee/Cola am Abend

Lagerungstherapie
Die stabile Seitenlagerung hält die Atemwege frei. In der Rückenlage ist das Risiko von Verlegungen der Atemwege erhöht. Es gibt käuflich zu erwerbende Rückenlageverhinderungswesten, als Behelf können aber auch ein mit Zeitungen gefüllter Rucksack sowie in den Schlafanzug eingenähte Tennisbälle dienen.
Unterkieferprotrusionsschienen
Leichtgradige Schlafapnoe-Syndrome sind durch Protrusionsschienen zu behandeln. Hierbei wird der Unterkiefer vorverlagert, der Rachenraum vergrößert.

Medikamentöse Therapie
Diese haben sich nicht bewährt. Die Wirksamkeit einer Behandlung mittels Theophyllin ist wissenschaftlich nicht belegt.

Operative Therapie
Einigen Patienten kann auch mittels Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie geholfen werden. Bei der UPPP (Uvulopalatopharyngoplastik) werden das Zäpfchen und der weiche Gaumen reseziert. Bewährt hat sich die Methode beim gewöhnlichen Schnarchen, nicht jedoch bei der Behandlung der obstruktiven Schlafapnoen.

Therapiegeräte
Der mit Abstand beste Erfolg in der Therapie der obstruktiven Schlafapnoe wird jedoch mit dem Einsatz von Überdruck-Geräten (CPAP, Auto-CPAP, BiLevel) erzielt. Diese Geräte verhindern den Verschluss der Atemwege, indem sie mittels eines individuell ermittelten Beatmungsdruckes die Atemwege "schienen" und damit geöffnet halten.

Bei der CPAP-Therapie (continuous positive airway pressure = kontinuierlicher positiver Atemwegsdruck) erfolgt eine Beatmung mit einem konstanten Druck. Der eingestellte Druck wird im Schlaflabor für jeden Patienten individuell ermittelt. Einige Patienten kommen besser mit einem variablen Beatmungsdruck zurecht. Ihnen helfen Auto-CPAP-Geräte (APAP). Dies sind intelligente CPAP-Geräte. Sie erkennen, ob sich eine Obstruktion aufbaut und greifen steuernd ein, um den Verschluss der Atemwege zu verhindern. Manchen Patienten fällt es schwer, bei einem eingestellten hohen Beatmungsdruck gegen den Luftdruck auszuatmen. Hier hilft die Ausatemerleichterung (softPAP), die den Druck während der Ausatmung reduziert. Andere brauchen stets hohe Druckwerte, damit die Atemwege offen gehalten werden. Für diese Fälle gibt es BiLevel-Geräte, die in der Einatmungsphase auf einen höheren Beatmungsdruck als in der Ausatmungsphase eingestellt sind und je nach Gerätetyp auch zur assistierten bzw. kontrollierten Beatmung eingesetzt werden.




Wie gelangt der Luftstrom in die Atemwege?
Er wird vom Therapiegerät über ein Schlauchsystem zu einer Maske gebracht (meist Nasen- oder Mund-Nasen-Maske), die über eine Kopfbefestigung in der richtigen Position gehalten wird. Die Maske ist zentraler Bestandteil der Therapie. Es gibt sie mittlerweile in mehreren Formen und Farben, sodass für jede Kopfform und jeden Geschmack etwas dabei ist. Sollten Sie sich für die letztgenannte Therapieform entscheiden, kehren Sie abends nach der Diagnosenacht ins Schlaflabor zur Druckeinstellung Ihres Therapiegerätes zurück. Um eine gute Therapieeinstellung zu gewährleisten ist eine Nachsorge erforderlich. Bedarfsweise wir ein Atemluftbefeuchter zugeschaltet. Bisweilen ist auch ein mehrmaliger Maskentausch erforderlich.
Ein Beatmungsgerät stellen wir zunächst leihweise zur Verfügung. Erst nach einer ausreichend langen Erprobungsphase erfolgt ein Kostenantrag bei der Krankenkasse.


Saarbrücker Schlaflabor Dr. Rauber, Trierer Str. 40, 66111 Saarbrücken, Tel.: 0681 9488687 (bis 13:00) / 0681 98909320
Schlafzentrum Saar, interdisziplinäres Schlaflabor Dres. Bauer/Hoefer, 66386 Sankt Ingbert, Tel.: 06894 9218960